KI im Jahr 2025: Aktuelle Initiativen und Herausforderungen in Großunternehmen
Veröffentlicht am 6. Februar 2025
- Daten & Künstliche Intelligenz
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Die meisten KI-Studien erzählen nur die halbe Wahrheit
Schwerpunktthemen für 2025
Die rasante Entwicklung von Generativer KI zwingt Unternehmen dazu, ihre KI-Governance zu überdenken. Der Fokus verschiebt sich von einer rein technologiegetriebenen Strategie hin zu einem Ansatz, der KI-Anwendungen gezielt mit übergeordneten Unternehmenszielen verknüpft. Eine enge Integration von KI mit bestehenden Prozessen in Datenmanagement, Cybersicherheit, HR und Recht ist entscheidend, um sowohl regulatorische Anforderungen zu erfüllen als auch geschäftlichen Mehrwert zu schaffen. Die GenAI-Technologien helfen dabei, die seit langem bestehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit Daten und KI zu bewältigen. Die Einhaltung von KI-Vorschriften erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der verschiedene Interessengruppen einbezieht. Die Regulierungen – allen voran der EU AI Act – setzen weltweit Maßstäbe. Unternehmen fordern jedoch eine stärkere Harmonisierung der Vorschriften, um sich besser in der Regulierungslandschaft zurechtzufinden.
Während maschinelles Lernen und Computer Vision (maschinelles Sehen) schon seit Jahrzehnten in Unternehmen genutzt werden, läutet Generative KI eine neue Ära ein, die Produktivität und Personalisierung auf ein neues Niveau hebt. Viele Unternehmen befinden sich aktuell in der Übergangsphase von Pilotprojekten zu breiter Einführung. Die Herausforderung liegt jedoch weiterhin in der Messung des ROI – es fehlen klare KPIs. Zudem sind Change-Management-Strategien entscheidend, um Akzeptanzbarrieren zu überwinden. Nur wenn Unternehmen die Balance zwischen Innovation und strategischer Planung finden, wird KI nachhaltig zur Wertschöpfung beitragen.
Unternehmen müssen die richtige Mischung aus traditioneller KI und Generativer KI für ihre spezifischen Anwendungsfälle finden. Während zentrale Plattformen Unternehmensdaten bündeln, bleiben separate KI-Pipelines für spezifische Geschäftsanforderungen wichtig. MLOps (Machine Learning Operations) und LLMOps (Large Language Model Operations) verbessern Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit von KI-Systemen. Unternehmen stehen zudem vor der Entscheidung „Make or Buy“, wenn es um die Entwicklung eigener KI-Modelle versus den Einkauf externer Lösungen geht. Die Zukunft ist multimodal – KI wird verschiedene Modalitäten wie Sprache, Bild, Video und Text kombinieren, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen und innovative Lösungen bereitzustellen.
KI verstärkt bestehende Sicherheitsrisiken und schafft neue Bedrohungen. Unternehmen müssen daher proaktiv traditionelle Sicherheitsmaßnahmen mit innovativen Schutzmechanismen kombinieren. Internationale Regulierungen wie der EU AI Act oder das NIST AI RMF definieren Sicherheits- und Datenschutzstandards. Dennoch bleibt die Sicherheitslage rund um KI-Modelle herausfordernd – Incident Response und Risikomanagement werden in vielen Unternehmen noch ausgelagert. Die Implementierung eines risikobasierten Managementansatzes ermöglicht es Unternehmen, Innovation gezielt voranzutreiben, ohne dabei die Risiken aus den Augen zu verlieren, und unterstützt sie dabei, sich in der dynamischen Welt vertrauenswürdiger KI sicher zu orientieren.
Die zunehmende Demokratisierung von KI wirft tiefgreifende ethische Fragen auf. Insbesondere Generative KI beeinflusst den Arbeitsmarkt und macht klare Richtlinien zu Fairness, Datenschutz, Urheberrecht und Inklusion erforderlich.
Auch die Umweltauswirkungen von KI sind enorm: Die Rechenleistung verschlingt große Mengen an Energie und Wasser. Unternehmen setzen auf „frugale KI“, um ressourcenschonendere Modelle zu entwickeln – beispielsweise Small Language Models und die Messung der Umweltauswirkungen. Allerdings mangelt es sowohl an Transparenz seitens der Anbieter als auch an verlässlichen Metriken, um den tatsächlichen ökologischen Fußabdruck zu messen. Für nachhaltige KI-Praktiken ist es unerlässlich, technologische Fortschritte mit ethischen und ökologischen Überlegungen in Einklang zu bringen.
KI hat Unternehmensprozesse bereits revolutioniert – und Generative KI wird dies in noch größerem Umfang tun. Doch während einige Unternehmen KI großflächig ausrollen, kämpfen andere mit Wissenslücken. „Secure GPT“-Lösungen und skalierbare KI-Ansätze gewinnen an Bedeutung, doch die technische Landschaft entwickelt sich rasant weiter. HR-Abteilungen müssen die Auswirkungen auf die Belegschaft antizipieren, neue Kompetenzen fördern und den Wandel aktiv gestalten. Gezielte Weiterbildung und sichere KI-Lösungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Transformation. GenAI ist ein entscheidender Treiber für die Neugestaltung der Arbeitswelt, fördert Innovationen und hilft Unternehmen, Talente zu gewinnen – vorausgesetzt, Mitarbeitende werden befähigt, diese Technologien verantwortungsvoll und effizient zu nutzen.
Der globale Wettbewerb um KI-Talente wird zunehmend intensiver – mit erheblichen regionalen Unterschieden bei Gehältern und Verfügbarkeit. Start-ups und etablierte Unternehmen stehen im direkten Wettbewerb mit Tech-Giganten, die mit attraktiven Vergütungen und Karrieremöglichkeiten locken. Ein wesentlicher Grund für den Fachkräftemangel liegt in der rasanten technologischen Entwicklung, die klassische Aus- und Weiterbildungsprogramme überholt. Unternehmen müssen daher gezielt in Upskilling- und Reskilling-Strategien investieren, um Talente zu fördern und langfristig zu binden. Entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Mitarbeitergewinnung und -bindung sind innovative Projekte, der Zugang zu Spitzentechnologien und enge Kooperationen mit der Wissenschaft. Gleichzeitig gewinnt die Schulung von Führungskräften in KI-Kompetenzen an Bedeutung, um strategische Entscheidungen fundiert treffen zu können. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie sowie gezielte staatliche Unterstützung sind essenziell, um ein nachhaltiges und wettbewerbsfähiges KI-Ökosystem zu schaffen.
Die globale KI-Entwicklung wird derzeit von den USA und China dominiert. Europäische Unternehmen laufen Gefahr, technologisch abhängig zu werden. Deshalb ist es entscheidend, dass Unternehmen strategische Autonomie anstreben und die Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Akteuren intensivieren. Eine klare industrielle KI-Strategie ist notwendig, um lokale Innovationsökosysteme zu stärken. Open-Source-KI spielt hierbei eine Schlüsselrolle, indem sie Zugang zu den neuesten Technologien ermöglicht. Zwar ist eine globale KI-Governance angesichts geopolitischer Spannungen schwer umzusetzen, doch sie könnte helfen, technologische Fortschritte im Sinne der Allgemeinheit zu steuern.
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KI im Jahr 2025: Aktuelle Initiativen und Herausforderungen in GroßunternehmenVielen Dank an die über 40 KI-Führungskräfte weltweit, die zu dieser Studie beigetragen haben:
- Marcell Assan, Group CIO – Traton
- Pierre Etienne Bardin, Group Chief Data Officer – La Poste
- Jerome Berger, Head of Group Strategy and VC – Orange
- Nozha Boujemaa, VP of AI Innovation & Trust – Decathlon
- Kati Bremme, Foresight & Méta-Media – France TV
- Chafika Chettaoui, Chief Data & AI Officer – AXA France
- Pierre-Philippe Cormeraie, Chief Digital Evangelist – BPCE
- Bruno Daunay, Head of AI Program – Leonard
- Olivier Delaby, AI & GenAI Program Manager – Air Liquide
- Marcin Detyniecki, Group Chief Data Scientist and Head of Research and Advanced AI – AXA Group
- Axel Droin, Data & AI Product Director – Danone
- Jean Fauquembergue, Group Head of AI – CMA CGM
- Jean-François Guilmard, Chief Data Officer – Accor
- Nadia Filali, Head of Innovation & Development – Caisse des Dépôts
- Tanvi Gadgil, Head of Generative AI – Engie
- Annabelle Gérard, Head of AI and Data business Insights – Stellantis
- Maxime Havez, Chief Data Officer – Crédit Mutuel Arkéa
- Markus Kalkowski, Head of Corporate Communications and Digital Customer Management – DEVK Insurance
- Ram Kumar V, Chief Data Officer, International Health – Cigna
- Hélène Labaume, Group Innovation & VC fund director – Carrefour
- Stéphane Lannuzel, Beauty Tech Program Director – L’Oréal
- Ludovic Letort, Head of IA – AG2R La Mondiale
- Michel Lutz, Chief Data Officer & Digital Factory Head of Data+AI – TotalEnergies
- Juliette Mattioli, Senior Expert in AI – Thales
- Phoram Mehta, VP & CISO International Markets – Paypal
- Julien Nicolas, VP Digital – SNCF Group
- Sabine Parnigi-Azoulay, Head of innovation & Transformation – CNP Assurances Group
- Julie Pozzi, Head of Data & AI – Air France-KLM
- Altaf Rehmani, Global Automation Lead – HSBC
- Sébastien Rozanes, Chief Digital, Data & AI Officer – Groupe FDJ
- Lim Shih Hsien, Executive Vice President, Cyber, IT & OT – Seatrium
- Dr Nina Stumme, Head of Data Management, Analytics & AI – DB InfraGo AG
- Jon Thompson, Head of Data & AI Security – Barclays
- Aude Vinzerich, Head of the „AI Ambition“ Program – Enedis
- Norbert Wirth, Global VP Data – Payback
- Aldrick Zappellini, Data & AI Director and Group Chief Data Officer – Crédit Agricole
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