Insight

Radar 2024: Die Zukunft der KI-Sicherheit

Veröffentlicht am 9. Oktober 2024

  • Cyber Security
Radar de Solutions de Sécurité IA 2024

Ein Markt in Aufruhr 

 

Seit der ersten Veröffentlichung des KI-Sicherheitslösungsradars im März 2024 ist klar geworden, dass der Markt für KI-Sicherheitslösungen boomt. Unsere Kunden zeigen ein wachsendes Interesse an KI-Sicherheitslösungen und bestätigen damit die Existenz eines wettbewerbsintensiven Marktes. Dieser Trend wird zudem durch die steigende Anzahl an Akteuren und Lösungen, die den Unternehmen zur Verfügung stehen, unterstützt. Wir können daher unsere erste Analyse von Anfang des Jahres, die wir auf dem International Cybersecurity Forum vorgestellt haben, nur bestätigen:  

  •  +40% an Akteuren, die in der neuen Version des Radars identifiziert wurden
  •  +60% von Lieferanten, die seit März 2024 getroffen wurden
  •  88 Lösungsanbieter in unserem Radar

IA 2024 Sicherheitslösungen Radar

Die beobachteten Trends setzen sich fort. Lösungen, die ein vorrangiges Sicherheitsbedürfnis befriedigen und moderate Investitionen in die Forschung erfordern, nehmen zahlenmäßig weiterhin zu, wobei die Tools zugänglich und schnell zu implementieren sind. Gleichzeitig bleiben die Lösungskategorien, die auf fortgeschrittenen und komplexen Technologien basieren, beständiger, wobei die Marktführer ihre Position behaupten. 

Bedeutende Entwicklungen in vielen Bereichen 

Wir beobachten deutliche Bewegungen in drei Hauptmarktsegmenten: Tools für das Risikomanagement im Lebenszyklus von KI-Systemen, Datenschutz und synthetische Datengenerierung für das Modelltraining. 

Jede dieser Kategorien weist eine spezifische Dynamik auf, die eine eingehendere Analyse bedarf. 

Das Risikomanagement im Zusammenhang mit KI ist eine Marktsegment, die sich mit einer beachtlichen Anzahl an identifizierten Akteuren rasant entwickelt. Die Governance der KI wird daher zu einer zentralen Herausforderung, mit der die Transparenz und Rechenschaftspflicht der eingesetzten Systeme gewährleistet werden kann.  

Seit der Einführung von Vorschriften für KI-Systeme, die deren Entwicklung, Einsatz und Nutzung regeln sollen, haben sich einige Tools für das KI-Risikomanagement weiterentwickelt. Diese Lösungen ermöglichen es Unternehmen nun, Vorschriften wie den EU AI Act einzuhalten und gleichzeitig einen klaren Einblick in ihre KI-Systeme zu erhalten. 

Daher haben wir beschlossen, unseren Radar zu verfeinern, indem wir eine Analyse erstellen, die sich auf Lösungen zur Einhaltung von Vorschriften konzentriert (siehe Radarbild oben). Diese Anbieter bieten Plattformen zur Zentralisierung von KI-Systemen und deren Risiken und automatisieren gleichzeitig die Überwachung von Vorschriften.  

Die Verbreitung von Lösungen für das Risikomanagement könnte jedoch übertrieben sein, wenn man bedenkt, dass Unternehmen es auf den ersten Blick oft vorziehen, Risiken intern zu verwalten. In der Tat geht der Trend eher dahin, klassische Governance-Methoden an KI-Systeme anzupassen, als spezielle Tools einzuführen. Die Frage, ob dieser Ansatz den tatsächlichen Bedürfnissen des Marktes entspricht, ist daher von entscheidender Bedeutung.  

Aktuelle und zukünftige technologische Bewegungen 

Die Welt der Künstlichen Intelligenz ist geprägt von kontinuierlichen technologischen Fortschritten: 

  • Aufkommende Lösungen, wie Techniken zur Erzeugung von Deepfakes 
  • Immer raffiniertere Angriffe, z. B. Datenvergiftungsangriffe 

Wir erleben eine explosionsartige Zunahme der Erstellung von KI-generierten Inhalten. Von Texten über Bilder bis hin zu Videos –  die Möglichkeiten zur Generierung von Inhalten werden immer vielfältiger. Deepfakes stellen eine besondere Herausforderung dar, da sie oftmals nicht von der Realität zu unterscheiden sind. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, wirksame Erkennungstechnologien zu entwickeln, um Missbrauch zu verhindern. Die Entwicklung solcher Werkzeuge ist von entscheidender Bedeutung, um die Zuverlässigkeit von Informationen und die Sicherheit vor Multimedia-Inhalten zu gewährleisten. Verschiedene Ansätze können von diesen Werkzeugen genutzt werden, wie die Verwendung von Machine-Learning-Modellen zur Erkennung von Inkonsistenzen oder die Überprüfung von Inhalten auf das Vorhandensein unsichtbarer digitaler Wasserzeichen. Auch die Analyse von Metadaten und Pixeln ist möglich, um nach Anzeichen für eine Manipulation des Inhalts zu suchen.  

Unser Radar identifiziert immer mehr Lösungen, mit denen sich böswillige Deepfakes bekämpfen lassen (siehe Radarbild oben).  

Ein Markt, der mit Eintritt wichtiger Akteure reift

Der Markt für KI-Sicherheit ist noch nicht ausgereift: Die ersten etablierten Akteure bauen ihre Position weiter aus, während neue Marktteilnehmer völlig neue Innovationsperspektiven eröffnen. Insbesondere die großen IT- und Cybersicherheitsunternehmen wie Microsoft oder Palo Alto beginnen, die Bühne zu betreten, und bringen erhebliche Entwicklungskapazitäten mit. Diese Dynamik könnte zu einer Konsolidierung des Marktes führen, bei der sich die multinationalen Konzerne mit Start-ups zusammenschließen oder diese aufkaufen, um deren Technologie und Expertise in ihre eigenen KI-Sicherheitsangebote zu integrieren. 

Die Zukunft des Marktes für KI-Sicherheit ist vielversprechend, vor allem weil er den Bedarf an notwendigen Werkzeugen deckt, die mit den auf dem Markt zu seltenen menschlichen Arbeitskräften nur schwer zu kompensieren wären. Zwischen dem stetigen Wachstum der Startups und dem Auftreten der großen Akteure könnte der Markt für KI-Sicherheit in den nächsten Monaten turbulent werden! 

Autoren

  • gerome billois

    Gérôme Billois

    Partner – Frankreich, Paris

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  • Sleh-Eddine Choura

    Manager – Frankreich, Paris

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  • Romain Savariau

    Senior Consultant – Frankreich, Paris

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  • Yashveen Jootun

    Consultant – Frankreich, Paris

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