Wavestone-Studie deckt unzureichende Offenlegung von Netto-Null-Zielen bei globalen Banken auf

17. September 2024 · Pressemitteilung

Paris, 17. September 2024 – Eine umfassende neue Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren Kommunikation globaler Banken hinsichtlich ihrer Netto-Null-Ziele, insbesondere bei der Offenlegung von Scope-3-Emissionen, die den Großteil ihres CO2-Fußabdrucks ausmachen. Die Ergebnisse zeigen regionale Unterschiede und unterstreichen die Notwendigkeit eines verbesserten regulatorischen Rahmens, um den Finanzsektor zu robusteren Klimaverpflichtungen zu bewegen.

Scope-1-Emissionen sind direkte Emissionen aus Quellen, die der Bank gehören oder von ihr kontrolliert werden, wie zum Beispiel Firmenfahrzeuge. Scope-2-Emissionen sind indirekte Emissionen aus dem Verbrauch von eingekauftem Strom, Wärme und Kälte. Scope-3-Emissionen, die am wichtigsten und am schwierigsten zu erfassen sind, umfassen alle anderen indirekten Emissionen, einschließlich der Emissionen aus den Investitions- und Kreditaktivitäten der Bank.

Wichtigste Ergebnisse

  • Berichterstattung über Scope-3-Emissionen: Nur 42% der Banken berichten über ihre Scope-3-Emissionen, obwohl diese mehr als 95% der Gesamtemissionen ausmachen.
  • Netto-Null-Ziele: 33% der Banken haben Netto-Null-Ziele angekündigt, aber nur 16% haben spezifische Ziele für Scope-3-Emissionen.
  • Wissenschaftlich begründete Ziele: Eine Minderheit der Banken hat wissenschaftlich fundierte Ziele festgelegt, die im Einklang mit den internationalen Klimazielen stehen.

Regionale Unterschiede – Europäische Banken führend bei Transparenz

Europäische Banken sind führend in Sachen Transparenz: 84% legen ihre Scope-3-Emissionen offen und 44% veröffentlichen Dekarbonisierungspläne. Frankreich, die Schweiz und Großbritannien sind bei der Berichterstattung und Zielsetzung besonders fortschrittlich. Im Gegensatz dazu berichten nur 12 % der US-Banken über ihre Scope-3-Emissionen und nur 4 % veröffentlichen Dekarbonisierungspläne. Im asiatisch-pazifischen Raum In der Region Asien-Pazifik geben 33 % der Banken ihre Scope-3-Emissionen an, und nur 4 % verfügen über Dekarbonisierungspläne.

Regulatorischer Einfluss als Hauptgrund für regionale Unterschiede

Die höheren Offenlegungsquoten in Europa sind auf strenge Vorschriften und die Erwartungen der Anleger zurückzuführen. Großbritannien und Frankreich, wo klimabezogene Finanzinformationen verpflichtend offengelegt werden müssen, weisen eine höhere Compliance auf als die USA und die APAC-Region, wo es solche Vorschriften nicht gibt.

Aufruf zum Handeln: Verbesserte Offenlegung und wissenschaftsbasierte Ziele

Entscheidungsträger sollten strenge Offenlegungsstandards durchsetzen, insbesondere für Emissionen des Bereichs 3. Banken sollten wissenschaftsbasierte Ziele übernehmen, die von Initiativen wie der Science Based Targets initiative (SBTi) validiert wurden, um sich an das Pariser Abkommen anzupassen. Die Umsetzung sektorspezifischer Leitlinien aus Rahmenwerken wie der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) und der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) ist von entscheidender Bedeutung.

Der Weg nach vorn

Die Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit für globale Banken, ihre Klimaangaben zu verbessern und wissenschaftlich fundierte Ziele zu übernehmen. Durch mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht kann der Finanzsektor eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels spielen.

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Verfasst von

  • Marion Ehringhaus

    Principal Consultant – Schweiz, Zürich

    Wavestone

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  • Michael Diaz

    Principal Consultant – Schweiz, Zürich

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  • Luciano Leone

    Senior Consultant – Schweiz, Zürich

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