Client story

Französischer Hotelkonzern Accor beschleunigt seine nachhaltige Transformation

  • Customer Experience
  • Nachhaltigkeit
  • Reisen, Transport & Logistik

 

Die Herausforderungen im Hinblick auf Klima, Gesellschaft und Erhaltung der biologischen Vielfalt üben einen immer größeren Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen aus. In der Tourismus- und Reisebranche, verantwortlich für 9–12 % der weltweiten Treibhausgasemissionen1, fordern die Stakeholder als Ganzes, die Kunden, die Investoren und die Regierungen neue, nachhaltigere und verantwortungsvollere Reiseformen.

Für die Unternehmen in dieser Branche scheint es daher unerlässlich zu sein, drastische und einschneidende Veränderungen vorzunehmen, um die Wende herbeizuführen. Dies gilt umso mehr für führende Unternehmen wie Accor, die die besten Voraussetzungen mitbringen, um einen echten grundlegenden Systemwandel innerhalb ihrer Branche anzustoßen.

Die strategischen Entscheidungen, die von den Fachleuten der Branche getroffen werden, können sämtliche Akteure in ihrer vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette beeinflussen: von Immobilien über Landwirtschaft, Gastronomie und Unterhaltung bis hin zu den Reisenden selbst2.

69 % der Reisenden

erwarten von der Tourismusindustrie, dass sie mehr nachhaltige Reisemöglichkeiten anbietet3.

Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in das Geschäftsmodell der Accor-Gruppe

2021 wurde Brune Poirson, zuvor Staatssekretärin des französischen Ministers für den ökologischen und solidarischen Wandel, als Direktorin für nachhaltige Entwicklung Teil des Teams von Accor. Diese neue Führungsstruktur soll die Ambitionen der Gruppe konkretisieren, einen Aktionsplan für nachhaltige Entwicklung zu definieren und umzusetzen, indem sie diese Dimension in den Mittelpunkt ihres Geschäftsmodells und ihres Wertversprechens stellt. Als Mitglied der Konzernleitung stellt Brune Poirson sicher, dass Nachhaltigkeitsfragen bei strategischen Entscheidungen ernst genommen werden und so ein echter Wandel eingeleitet wird.

Wenn wir Nachhaltigkeit als Kern unseres Geschäftsmodells etablieren wollen, muss Nachhaltigkeit am „Entscheidungs-Tisch“ eine Rolle spielen, wenn die strategischen Beschlüsse des Konzerns gefasst werden.

Brune Poirson, Direktorin für nachhaltige Entwicklung, Accor

2022 markiert somit die zweite Etappe der Nachhaltigkeitsstrategie der Accor-Gruppe: ihre Umsetzung. Bei diesem Schritt entschied sich Accor für das Beratungsunternehmen Wavestone als Partner, um von dessen Erfahrung bei der Transformation von großen Unternehmen und Organisationen zu profitieren. Das Unternehmen bietet Know-how, das die von Brune Poirson und ihren Teams eingebrachten Kompetenzen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit ergänzt, ein Fachgebiet, auf dem sich Wavestone seit der Übernahme von Nomadéis im Jahr 2022 weiterentwickelt.

Die von Accor im Jahr 2021 definierte Nachhaltigkeitsstrategie soll das Kerngeschäft eines Gastgewerbe-Konzerns umgestalten, das sich in den folgenden drei strategischen Säulen zusammenfassen lässt:

  • Aufenthalt: Den Gästen ein nachhaltiges Erlebnis bieten, indem Hotels und ihre Praktiken grundlegend verändert werden;
  • Verpflegung: Optimierung der Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette, Verringerung der Lebensmittelverschwendung und Angebot von immer mehr pflanzlichen Lebensmitteln, die aus nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktionsverfahren gewonnen werden;
  • Erkundung: Verankerung der Hotels in den lokalen Gemeinschaften, sodass ein positiver Einfluss auf die Regionen entsteht und die Gäste für den Respekt vor der Natur sensibilisiert werden.

Ein ehrgeiziger Plan, gestützt durch eine Transformationsmethode  

Seit dem Beginn dieses ehrgeizigen Projekts Ende 2021 engagiert und steuert die Accor-Gruppe mit der Unterstützung von Wavestone die Umsetzung ihrer Transformation, die auf drei Schwerpunkten beruht:

Ob die Gruppe ihr Transformationsziel erreicht, hängt davon ab, ob es ihr gelingt, alle Beteiligten mit ins Boot zu holen – von den strategischen Funktionen im Hauptsitz über die 5.400 Hotels, aus denen die Gruppe besteht, bis hin zu den insgesamt 290.000 Mitarbeitenden.

Im Jahr 2022 konnte in der Gruppe eine echte Kultur der Nachhaltigkeit etabliert werden, indem die Mentalität und die Kompetenzen der Mitarbeitenden weiterentwickelt wurden. Accor hat insbesondere eine „School for Change“-Plattform eingeführt, die bis Ende 2022 die Schulung von 97 % der Mitarbeitenden im Hauptsitz durch einen obligatorischen, etwa sechsstündigen Kurs ermöglicht hat. Sobald die Mitarbeitenden im Hauptsitz geschult sind, sollen anschließend die Mitarbeiter geschult werden, die den Menschen vor Ort unmittelbar am nächsten stehen, angefangen bei den Hotelmanagern.

Ziele 2022 zur Beschleunigung der nachhaltigen Transformation und Einbeziehung dieser Ziele in die variable Vergütung der Führungskräfte
Ziele 2022 zur Beschleunigung der nachhaltigen Transformation und Einbeziehung dieser Ziele in die variable Vergütung der Führungskräfte

2023: festigen und neue Projekte starten

2022 hat es der Gruppe ermöglicht, die nachhaltige Transformation im Kern ihres Geschäftsmodells zu verankern und zahlreiche Projekte anzustoßen. Trotzdem dauert es seine Zeit, einen Konzern dieser Größe tiefgreifend und nachhaltig umzugestalten: Die ehrgeizige Herausforderung für das Jahr 2023 wird daher darin bestehen, das Tempo der Transformation in den verschiedenen angestoßenen Projekten aufrechtzuerhalten.

Es eröffnen sich neue Herausforderungen wie die Schaffung einer Politik für Lebensmittelabfälle, die damit beginnt, dass die Hotels Instrumente zur Messung der von ihnen produzierten Abfälle erhalten, bevor sie sich dem Endziel einer weitreichenden Veränderung des Mahlzeitenkonzepts nähern können. Der Aufbau einer nachhaltigen Mobilitätspolitik wird auch dazu beitragen, die Gäste zu motivieren, umweltfreundlichere Mobilitätsformen zu nutzen, um sich in der Umgebung der Hotels fortzubewegen.

Die Entwicklung und Umsetzung von Lösungen vor Ort erfordert viel Energie, aber auch die Kommunikation und die Leistung werden weiter gefördert, wie z. B. bei den Öko-Labels, bei denen die relevantesten identifiziert und dann die Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um die Zertifizierung zu erhalten.

Darüber hinaus muss diese Transformation zwangsläufig auch soziale Fragen einschließen, mit einer entsprechenden Politik der Menschenrechte, des sozialen Aufstiegs und der Solidarität, die das Gegenstück zu den Umweltfragen bilden muss.

Diese Mission hat bei Accor, einem der führenden Unternehmen der Branche, einen echten Wandel ausgelöst. Das bedeutet, dass wir dazu beitragen, das Gastgewerbe nachhaltiger zu gestalten und uns in unserem Rahmen für eine bessere Welt einzusetzen.

Jean-Baptiste Blondel, Associate Partner Sustainability, Wavestone

 

1 Bericht 2022 von Systemiq „Better travel & tourism, better world“.
2 Universelles Registrationsdokument 2022 – Accor.
3 Bericht 2021 von WTTC & Studien 2022 von Accor.